Meereis
Die Beobachtung der Meereis-Konzentration und ihrer saisonalen sowie langfristigen Veränderung in Arktis und Antarktis liefert wichtige Erkenntnisse über den Einfluss des Klimawandels auf die polaren Regionen. Meereis ist ein wichtiger Indikator für den globalen Klimawandel. Meereis gehört zu den wichtigsten Komponenten im Klimasystem der Erde. Auf diese Weise kühlen Eis und Schnee nicht nur die Nordpolarregion. Sie legen auch den Grundstein für die Entstehung globaler Wind- und Meeresströmungen, welche die Wärme aus den Tropen über den gesamten Globus verteilen und die Erde zu einem für uns Menschen lebenswerten Planeten machen.
Meereis ist ein wichtiger Bestandteil des Klimasystems und spielt auch eine entscheidende Rolle als Lebensraum für verschiedene Organismen, Fische, Vögel oder auch Robben und Eisbären. Die Meereisbedeckung nimmt mit drei bis sieben Prozent einen erheblichen Anteil der Erdoberfläche ein und unterliegt starken saisonalen Schwankungen. Hierdurch ist Meereis ein wesentlicher Faktor für die tägliche Strahlungsbilanz der Erde und durch seine langfristige Veränderung auch für die globale Erwärmung. Die Karten der Meereiskonzentration zeigen, dass sich das arktische und antarktische Meereis kontinuierlich verändert. Die gezeigte Meereiskonzentration (Level 3 Produkt) basiert auf der Auswertung von Satellitendaten, die seit 1979 kontinuierlich für beide Hemisphären erhoben werden. Weiße Flächen stehen für 100 % Meereis, dunkle Flächen stehen für offenes Meerwasser. Die Meereisausdehnung beschreibt diejenige Fläche, die mindestens mit 15 % Meereis bedeckt sind.
Interaktive Karte
Hat die globale Erwärmung einen Einfluss auf das Meereis?
Die Meereisausdehnung in den Polarregionen unterliegt großen saisonalen Schwankungen. Während im Winter nahezu der gesamte Arktische Ozean eisbedeckt ist, schmilzt im Sommer die eisbedeckte Fläche auf etwa ein Viertel der Fläche ab. Zu Beginn der kontinuierlichen Eisbeobachtungen durch Satelliten im Jahre 1979 war die eisbedeckte Fläche am Ende des Sommers noch etwa halb so groß wie im Winter. In der Arktis verzeichnen wir demnach einen stark abnehmenden Trend der sommerlichen Eisausdehnung um etwa 13 % pro Dekade. Hält dieser Trend an, so wird die Arktis zur Mitte des Jahrhunderts im Sommer eisfrei sein (Eisbedeckung kleiner 1 Million km²), mit enormen Auswirkungen für das Klima- und Ökosystem. In der Antarktis verzeichnen wir hingegen einen entgegengesetzten Trend. Die Eisausdehnung im Winter nimmt leicht zu, während sie im Sommer nur leicht abnehmend ist. Ursache des stark abnehmenden Trends in der Arktis ist die polare Verstärkung, die mit 2 – 4 °C Erwärmung etwa doppelt bis dreimal so groß ist wie im globalen Mittel.
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Zuletzt aktualisiert am: 13.06.2021